Sant Jordi – von Drachen, Büchern und Rosen

Der 23. April ist in Barcelona und ganz Katalonien ein besonderer Festtag mit romantischem Flair. Die Katalanen ehren an diesem Tag ihren Schutzheiligen Georg (Sant Jordi) und Spaniens berühmtesten Schriftsteller Miguel de Cervantes.

Aus diesen beiden Festtagen bildete sich die Tradition, dass Verliebte Geschenke austauschen. Männer erhalten ein Buch, Frauen eine Rose.

Sant Jordi – die Legende des Hl. Georg

Um den Hl. Georg, einen ehemaligen Soldaten und späteren christlichen Märtyrer, dem Schutzpatron der Bauern und Verliebten ranken sich viele Mythen und Legenden. Die bekannteste ist sicherlich die Drachenlegende.

Ein Drache bedrohte einst ein Dorf und verlangte als Opfer täglich ein Lamm und eine Jungfrau. Als eines Tages die Losung auf die Prinzessin des Landes fiel kämpfte Georg gegen den Drachen, tötete ihn und befreite die Prinzessin. Aus dem Blut des Drachen wuchs eine Rose.

In vielen Kirchen und öffentlichen Gebäuden  (z.B. Generalitat am Placa Sant Jaume) in Barcelona findet man Abbildungen von der Szene als Georg auf einem Schimmel reitend mit einer Lanze den Drachen tötete.

Die Tradition sich am Tag des Sant Jordi eine Rose als Zeichen der Liebe zu schenken geht bis ins 15. Jahrhundert zurück.

Welttag des Buches

Der 23. April gilt als Todestag zweier der wichtigsten Schriftsteller in der Geschichte – William Shakespeare und Miguel de Cervantes („Don Quijote de la Mancha„), weshalb die Unesco ihn 1995 zum Welttag des Buches und der Urheberrechte erklärte.

Die Tradition

Auch wenn es Zufall ist, dass diese beiden Festtage zusammenfallen, könnte die Tradition nicht schöner sein. Barcelona verwandelt sich am 23. April in einen großen Buch- und Blumenladen. Auf der Rambla, an der Generalitat und in den Buchläden bilden sich schlangen und der Duft von Rosen erfüllt die Luft.

Ein gutes Buch mit spannenden, lustigen oder traurigen Geschichten und eine Rose als Zeichen der Liebe und Dankbarkeit verbindet Menschen und schafft Gemeinschaft. Ein schöner und notwendiger Brauch in der heutigen Welt.

Wir selbst feiern seit Jahren den 23. April und haben unsere eigene Buch-und-Rosen-Tradition.

Carlos Ruiz Zafón und der Friedhof der vergessenen Bücher

Sehr empfehlenswert zum Tag des Buches und Barcelona ist  Carlos Ruiz Zafóns einzigartige und fesselnde Bücherserie rund um den geheimnisvollen Friedhof der vergessenen Bücher.

Der Schatten des Windes

An einem Sommermorgen des Jahres 1945 wird der junge Daniel Sempere von seinem Vater an einen geheimnisvollen Ort in Barcelona geführt – den Friedhof der Vergessenen Bücher.

Hier entdeckt Daniel den Roman eines geheimnisvollen Autors ›Der Schatten des Windes‹….

Das Spiel des Engels

In den turbulenten Zeiten des spanischen Bürgerkriegs macht der mysteriöse Verleger Andreas Corelli dem erfolglosen Autor David Martín ein verheißungsvolles Angebot, das diesen in einen gefährlichen Bann zieht.

Der Gefangene des Himmels

Fermín, der charmante Herumtreiber und Freund Daniels, erhält überraschend Besuch von einem mysteriösen Fremden. Finstere Intrigen aus der Zeit des Spanischen Bürgerkriegs holen Fermín ein und bedrohen sein Leben und das Glück seiner Freunde.

Das Labyrinth der Lichter

Alicia Gris kehrt in ihre Heimatstadt Barcelona zurück, um das plötzliche Verschwinden des Ministers Mauricio Valls aufzuklären. Dabei entdeckt sie ein geheimnisvolles Buch aus der Serie „Das Labyrinth der Lichter“. Es führt sie in die Buchhandlung Sempere & Söhne und die Antworten, die Alicia dort findet, bringen nicht nur ihr Leben in allerhöchste Gefahr, sondern auch das der Menschen, die sie am meisten liebt.